Die Räder rollten gen Süd-Ost. Ich bin wieder zuhause. Die Kiste hielt durch, von Bürokraten, die mir Steine in den Weg legten, ließ ich mich nicht entmutigen und meine Motivation hielt bis zum Schluss... Auch wenn der Blog nun abgeschlossen ist, so sind Kommentare nach wie vor das Benzın für evlt später kommende Blogs.
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Montag, 31. Dezember 2012
Samstag, 22. Dezember 2012
Urlaub vom Urlaub
Zum anderen wollte ich noch die Bremsbeläge rüberbringen:
hinten |
vorne, aber es war dunkel, und ich glaube, ich habe die falsche Seite abgelichtet. |
Sonstige Kleinigkeiten:
Im Kino war noch erwähnenswert, dass vor dem Film allesamt für einen Song zu Ehren des Königs aufgestanden sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die Nationalhymne war, es errinnerte eher an einen Song für den Kindergeburtstag eines kleinen Mädchens. Gezeigt wurde dabei ein Best Off der Königspräsenz der letzten 25 Jahre.
Beim Verkehr musste ich mich zunächst schwer wieder zurückzivilisieren: Autos bleiben in ihren Spuren und nur Mofas drängeln sich ganz vorsichtig an der Schlange vorbei. Gehupt wird grundsaetzlich nie!!! Bei Bussen oder am Taxistand gibt es richtige Schlangen die eingehalten werden. Die Stimmung dabei ist ruhig und wartend. Thais wirken so diszipliniert nach der Indienzeit. Teils werden sogar Fussgänger von Autos über die Straße gelassen!!! Ich musste mich aktiv zusammen reißen, sonst wäre ich der Rowdy der Stadt geworden.
Neulich in der Metro mussten etwa 20 Leute stehen. Jemand steigt aus und der Sitzplatz blieb frei. In Indien hätten sich 2 oder 3 drum geprügelt...
Alles was man auf der Straße erlebt ist organisierter, strukturierter, ehrlicher, vertrauenswürdiger: Pläne in der Metro, Strassenschilder, Preisschilder... Weniger Handeln meist gibt es nur 20% Spielraum, (nicht 90%).
Was mich mehr nervt, ist dass sämtliche Geldautomaten zusaetzliche 4 Euro Gebühren für das Geldabheben verlangen. Das läppert sich.
Hilfsbereit auch ohne Gegenleistung! Thais freuen sich wenn man sich für die Hilfe bedankt und freut. Solch ein Unterschied zu letzter Woche!
Die Prepaidkarte konnte ich ohne lästige Registrierung im Supermarkt kaufen, einlegen und lostelefonieren.
Das allgegenwärtige bezaubernde lächeln der Thais und ihre leise zurückhaltende Art... ich habe hier nun schon eine Woche herumgegammelt und fühle mich so wohl!
Ja, bei 33 Grad Aussentemperatur bleibt der Weihnachtsmann lieber im Eisgekühlten ShoppingCenter |
Nach 8 Jahren wieder im MBK. Es hat sich erstaunlich wenig verändert. |
Bei der hiesigen Werkstatt des Vertrauens. Hier wird mein Bike die Woche ohne mich auskommen muessen. |
Den Koffer habe ich für die Anzüge für den Heimaturlaub besorgt. Das Befestigen habe ich in Indien gelernt... |
Kanal in Bangkok |
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Bangkok
Erste Station war eine Tankstelle in der Naehe des Flughafens, hier ordnete ich meine Koffer, Taschen und Rucksaecke um. Das kaputte Kofferschloss hat mich hier natuerlich wieder eingeholt. Ich versuchte den Koffer mit Kabelriemen festzuzurren. Auf der Fahrt zur Tanke merkte ich schon, dass das Vorderrad eierte. Ich oelte schon als ich mich nur den Anzug zwaengte. Unentschlossen tuckerte ich in die Stadt. Mit dem Plan von hier aus in den Norden loszujetten hatte es sich erledigt. Da auch der Reissverschluss des Tankrucksacks den Geist aufgegeben hatte (das was in Shiraz repariert wurde) gab es zu viel zu tun. Ich stand irgendwie den ganzen Nachmittag im Stau, da Motorraeder nicht den Expressway benutzen duerfen. Ich wollte schon eine Demo deswegen organisieren.
Ich suchte ein Internetcafe, um von dort aus ein Hostel in der Naehe zu suchen. Nun haenge ich dort schon 3 Naechte fuer fast lau und mein Bike darf vor der Tuer stehen. Das ist echt schoen! Waren anfangs noch 4 andere Jungs im 10er Zimmer, bin ich nun allein! Liegt es an mir?
Ich fand nach etwas rumfragen eine kleine Mofawerkstatt, denen ich das Vorderrad zeigte, sie wehrten ab. Sie wureden sich nur mit Rollern auskennen. Nee Jungs, schaut mal, das ist nur ne Kleinigkeit, ich fuehrte das eiern vor. Der eine Jungs schnappte sich ne Spueli Sprayflasche, sprueht den Mantel am Ei ein, laesst die Luft raus, klemmt den Kompressor an und man sieht, wie noch ein ganzer cm Mantel aus der Felge nach oben aufsteigt. Geht doch! Sie wollten 50cent dafuer, ich gab beiden 50cent. Denn mir hat sich damit eine der nervigen Angelegenheiten erledigt.
Ich bestellte mal wieder Anzuege. Und dafuer brauchte ich einen Batzen Cash. Es wird immer komplizierter mit dem Anrufen in Berlin, Daten abgleichen, Konten- und Kreditkartenlimite austarieren etc.
Fuer den Koffer suchte ich den Hepco Becker Vertragshaendler auf. Ich begruesste ihn, dass er schwer zu finden sei, darauf meint er, dass mache nichts, ich hat seine paar Stammkunden, die die grossen Lieferungen abnehmen. Aber fuer mich wuerde er auch mal Einzelteile verkaufen. Oh, ja, ich habe bisher auch nur einen kaputten Koffer. Er hatte den Verschluss fuer den Deckel schnell in der Hand, aber den Verschluss vom Koffer zum Fahrwerk hatter er leider nicht da. Aber er konnte mir die Handgriffer erklaeren, wie ich es austauschen koennte, wenn ich das Teil aus Deutschland auftreiben koennte.
Gestern Abend fand ich noch eine Schrauberbude der internationalen Biker-Gemeinde. Er begruesste mich, ob ich denn was mit den anderen zu tun haette? Welche anderen? Na vor einer Stunde waren 2 Deutsche mit BMW GS und ein Oesterreicher auch mit einer Transalp da... es war schon spaet, wir verschoben meine Wehwehchen auf morgen.
Ich verbringe jeden Tag 2 bis 4 Stunden im Stau, da mein Hostel so weit weg ist, aber ich bin so faul, dass ich keine Lust habe schon wieder umzuziehen. Nicht bei den Temperaturen.
Da mein Bike irgendwie keine rechte Power mehr hat, habe ich heute beim Schrauber die Pins/Duesen austauschen lassen. Dabei sahen wir, dass die Pins pro Kolben unterschiedlich eingestellt waren. Warum? Das weiss wohl - wenn ueberhaupt- nur der Iraner. Mit gesaeubertem Luftfilter hat sie nun wieder mehr gas. Aber noch immer nicht so wie einst. Dabei hatte ich sogar 95Oktan getankt.
Bei meinem Tankpad wird ein neuer Reissverschluss eingebaut, das dauert ein paar Tage. Beim Kofferverschluss sagt er, er koenne da was fuckeln, aber besser waere es das Ersatzteil zu bekommen. Ich schaue was sich machen laesst.
Allerdings ist auch eingetroffen, was ich vor zwei Wochen befuerchtet hatte: Der Flug hat das Reise-Feeling zerstoert. Auch wenn ich mich hier richtig wohl fuehle und mittlerweile wieder oft und teils sogar alleine lache, das Abenteuer-Feeling ist in Kalkutta geblieben. Nun muss ich die Frage "Hast du das Motorrad hier eingeflogen?" auf einmal bejahen! Und damit ist ein grosses Stueck der Luft raus...
Und fuer alle, die bis hier unten durchgelesen haben: Ich habe das VerpackungsKapitel aus Kalkutta bildlich nachdokumentiert...
neue Aufkleber am Koffer |
Sonntag, 16. Dezember 2012
Stadt des Laechelns
XXX
Dies sind die drei Kreuze, die ich machen wollte, wenn ich Indien unfallfrei ueberstehe. Den geaehrlichsten Teil meiner Reise habe ich damit hinter mir. Und ueberhaupt: Ich habe die anstrengendere Haelfte hinter mir. Ab jetzt wird es ein Heimspiel. Falls ich den direkten Weg nach Australien naehme, wuerde ich kein neues Land mehr entdecken. Aber die Route ist noch nicht entschieden. Morgen bekomme ich hoffentlich mein Bike und dann werde ich mir endlich mal den Norden Thailands ansehen.
Der letzte Tag war mit Ausnahme der Zoll und Sicherheitsdurchsuchungen eher ruhig und fast schon versoenlich. Die Sicherheitsofficer - mit eifriger Unterstuetzung meines Agenten (und ich dachte der waer auf meiner Seite) - durchwuehlten meine Koffer, Ich durfte keine Flussigkeiten in den Koffern haben?!?! Ein Grund konnte mir nicht wirklich genannt werden. "Ich haette angegeben, ich wuerde ein Motorrad verschiffen und nicht Honig" Also musste Honig, Kettenspray, Motoroel, Reifennotfallschaum etc. mit ins Passagiergepaeck. Eigentlich wollte ich ja kein Hauptgepaeck aufgeben. Nun musste ich extra dafuer eine Tasche kaufen.
Der Flieger ging um 2, mein Komasaufender Japaner neben mir unterhielft mich die erste Flughaelfte und waehrend dem exzellentem Essen, danach bekam ihn niemand mehr wach -und dabei war ich immerhin der voletzte Passagier, der das Flugzueg verliess...
Bei der Landung war es dann schon in Thailand gegen 6, also war die Nacht vorbei. Ich opferte meine Barreserve, da meine EC Karten anscheinend in Thailand nicht (mehr) funktionieren. Das Problem scheint hier verbreitet. Und ich finde es nicht so lustig.
Ich troedelte bis zum Cargo Terminal. Ich war perplex wie hilfsbereit die Leute sind. Und sie freuen sich zu helfen! Ich fand den Weg bis kurz vor mein Motorrad, erledigte die erste Papier-Etappe und strauchelte bei der Zoll-Huerde. Totmuede wartete ich bis 11 Uhr . Es kam niemand. Ich hatte unterschiedliche Aussagen bekommen und gegen 11 stand fest, dass es erst am Montag um 9 weitergeht. Ich fuehlte mich wie geraedert und war eigentlich auch ganz froh, dass ich mich jetzt nicht um die Platten Reifen, den Stadtverkehr und Parkplatzprobleme kuemmern muss. Ich ertappte mich bei der Fahrt in die Stadt, wie ich ungeduldig den Fahrer telepathisch anhaute: "Jetzt HUP doch endlich!" oder "Reiss das Ruder um, ueber den Standstreifen kannst du doch vordraengeln!" Ich muss mein Fahrverhalten dringend Resozialisieren! Gibts dafuer Volkshochschulkurse?
In der Kao San Road nistete ich mich in einer ruhigen Ecke ein und war erstaunt wie sauber ein Bett sein kann! und das in einem Guesthouse! Handtuch und Klopapier war vorhanden ohne dass man nachfragen brauchte.
Im Supermarkt gibts SIM Karten fast fuer lau und ganzlich ohne Registrierung. Und an jeder Ecke gibts WLAN fuer mein Handy. So konnte ich Marie und Kai erreichen und Abends schoen ein drauf machen! Tat das gut, die beiden wiederzusehen! Mehr Schnack als Party.
Um halb 4 ins Bett. Als dann um halb 9 der Wecker schon wieder klingelte fuehlte ich mich wie ein Embrio der bei der Abtreibung nicht weiss wie ihm geschieht! Es dauerte bis ich Kontrolle ueber meinen Geist und erst recht ueber meinen Koerper hatte. Aber der Kampf lohnte sich: Es gab Fruehstuck in Marie und Kais Hotel direkt am Flussufer. Das beste und reichhaltigste Buffet seit meiner Abreise.
Marie und Kai vorm Partybus |
Also irgendwie sieht das ibis Paderborn anders aus... |
Zurueck zum Hotel, auschecken, per OEPNV durch die Stadt zum Hotel, dass ich fuer den Export als Adresse angegeben hatte - fuer den Fall, dass sich jemand vom Flughafen meldet.
Den Spaetnachmittag verbrachte ich mit Bankgetroedel - den Abend verbrachte ich auf Mittelerde. 3D Kino mit Ueberlaenge fuer 5 Euronen. Das find ich fair. Ich habe mich ueber dieses Bildgewaltige Phantasyabenteuer gefreut wie ein Schneekoenig! Es tat so gut!
Samstag, 15. Dezember 2012
Im Land des Lächelns
Gut gelandet, aber wegen der Flugzeiten ist die Nacht ausgefallen. Mein Motorrad bekomme ich erst Montag, da am Wochenende der Zollbeamte nicht da ist. Erst dann werde ich erfahren, inwiefern mein Bike die Achterbahn überlebt hat...
Neues Land, neue Nummer, neues Glück: 0066853902380
Freitag, 14. Dezember 2012
Ein unfreiwilliger Tag Erholung im Büro
Mit dem Titel ist schon fast alles gesagt. In der Nacht brach meine junge Magen-Darm-Kultur zusammen und ich verbrachte die verbleibende Dunkelheit damit das Abendessen per Turbo wieder zu Tage zu befördern. Immerhin nur per unterer Schleuse.
Als der Wecker klingelte war ich wie gerädert, konnte am Morgen aber wichtigen Schlaf noch aufholen. Ich musste erst Mittags im Büro sein.
Pünktlich auf die Minute war ich wieder im Büro des Agenten, schaltete ein Hörbuch ein und wartete 4 ein halb Stunden. Wir Sprachen mit dem Zoll Beamten - ein Mann der angeblich unglaublich viel Geld steuerfrei dazuverdient (das Geschäftsmodell nennt sich Speedmoney). Dafür dass er eine derart gut bezahlte Position inne hat, war sein Englisch sehr schlecht, schwer von Capé, hatte aber Respekt vor mir. Meine Kiste wurde wieder geöffnet aber es kam niemand zum kontrollieren. Nach einer halben Stunde gingen wir wieder hoch, da seit dem Regen die Mücken den Abend erobern. Weitere anderthalb Stunden warten. Als wir um halb 7 wieder runter gingen, hatte jemand meine Kiste schon wieder zugenagelt. Wieder warten. Irgendwann kam mein Agent mit dem Zoll Mokel vorbei. Der Typ, der die Kiste nach Waffen, Drogen und Sicherheit untersuchen soll, ist nicht mehr da. Also wird heute fliegen nichts mehr.
Dennoch habe ich die Hoffnung dass morgen Nacht geflogen wird. Ich mache mich auf die Suche nach meinem eigenen Flugticket...
Im Buero der Agenten... es sagt schon einiges über die lokalen Gepflogenheiten aus |
Die Kiste ueberlebte michtmal die ersten 100m |
2m neben meiner Kiste ist die Tuer zur Lagerhalle schon unten verrostet, weil soviele Leute dahinter pissten... |
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Ach ist das altes nervig hier, Revolution
Der Packer ließ mich 2 Stunden warten. Ich bin ihm ausgeliefert! Zur Begrüßung wollte er mehr Geld. Das Material sei so teuer gewesen. Ich sah mir das Zeug an, es war gebrauchtes Sperrholz ich musste lachen und where ab.
Dann war das Fundament sehr unsolide, aber weil ich da noch dachte er wüsste was zu tun ist, habe ich noch nichts gesagt.
Batterie abklemmen und Luft aus den Reifen lassen, konnte ich selbst, aber den Benzin Tank leeren, dafür wollte niemand verantwortlich sein. Dafür zahle ich aber nicht horrende Summen, um dann die schmutzige Arbeit selbst machen zu müssen. Riesen Theater bis Hammer Mokel von irgendwo schmutzige Kanister und nen Schlauch hergeholt hat. Wo man bei mir das Benzin ablässt wussten leider weder ich noch mein Handbuch. Also durfte einer saugen. Zu dem Zeitpunkt standen 12 Inder um mein Motorrad herum. Und ausgerechnet solche, die nur auf dem Parkplatz unterwegs waren, hatten noch die hilfreichsten Tipps. Und das Benzin bekam einer der Angestellten des Agenten in die Fresse... Dafür schenkte ich ihm dann auch die 10 Liter.
Die Box war zu groß und ich zeterte wieder herum. Jeder cm kostet mich richtig Asche! Also Bike wieder runter. Zusätzlich kam ein Mitarbeiter von meinem Agenten auf die Idee den Lenker zu lösen. Eigentlich wollte ich sowas vermeiden, da ich es in Bangkok alleine wieder zusammen bauen darf. Aber es sah nicht schwierig aus. Also ab damit. Doch ohne die Schläuche und Kabel zu lösen kann man den Lenker nicht wirklich Platzsparender unterbringen. Irgendwo eckt er immer hervor. Die Kiste wurde noch mal 15cm schmaler geschnitten. Bike wieder darauf - sie war immer noch so breit, das ich den Lenker irgendwann wieder befestigte. Er frage mich nach Gurten. Wie bitte? Material solltest du doch mitbringen! Und das war in unserem Preis schon drin! Dann sagt er glatt: ach egal, dann eben ohne! Ich bekam den nächsten Koller! Wie soll das Bike denn beim Beladen und Fliegen (Start und Landung) aufrecht stehen bleiben??? Ich rief wieder den Agenten an. Er managte die Überzeugungskraft. Es tut weh, das Schicksal meines Motorrads in den Händen dieser Stümper zu sehen.
Verschnueren kommt von Schnur - seine Zwischenidee, damit er nicht extra losziehen muss... |
Der Hammermokel zog los und kam eine Stunde später mit Fahrradschlaeuchen zurück. In der Zwischenzeit rief mich der Ober-Agent an, ich bräuchte mir keine Sorgen machen, beim Zoll wird die Box ohnehin wieder geöffnet (das glaubte ich noch) und danach würde der Zoll das richtig flugfertig verschließen (da weiß ich nicht, ob ich das glauben soll).
Mit den Schläuchen wurde es dann doch ne ordentliche Kiste. Wenn das Fundament hält, könnte mein Bike in Bangkok ankommen...
dann doch immerhin mit Fahrradschlaeuchen vertaut |
Dach drauf |
Man achte auf den stabilen Boden |
Ich sollte danach, es wär schon längst dunkel, die Export Dokumente unterschreiben. Darin enthalten waren die Maße und sich der daraus ergebende Preis. Mir missfiel es enorm, dass neue Kostenfaktoren auftauchten. Angeblich für den Zoll. Lange Diskussion ohne Ergebnis. Immerhin waren die Mitarbeiter des Agenten nun auch langsam genervt. Sie gaben mir einen Rabatt auf die Agentengebuehren. Als ich jedoch meinte, die Maße der Box seien kleiner als im Frachtschein war keiner mehr hilfsbereit. Ich solle das jetzt unterschreiben! Nein! Das ist mein Geld, gebt mir ein Maßband und ich kontrollierte schnell selbst noch mal. Wollten sie auch nicht, ich solle warten. Irgendwann war es mir zu doof, ich erinnerte mich wo der Chef gestern sein Maßgabe liegen hatte und fragte einen ganz fremden Mitarbeiter gezielt danach. Er gab es mir, und auf einmal waren die beiden Schreiberlinge doch bereit mit runter zu kommen, wenn auch widerwillig. Die Box war kleiner, der Preis wurde deutlich gesenkt aber von dem versprochenem Rabatt der Agenten Gebühren weile nun niemand mehr was wissen... So,so!
Nun, morgen Mittag gehts zum Zoll. Bis dahin habe ich Pause.
...und nun läuft ausgerechnet Hang Over II in der Glotze...
ein Zeichen? Ein Lichtblick?
Ach, ist das altes nervig hier - Reloaded
Nach der zweiten Nacht war ich noch immer nicht fit, doch der Drang hier wegzukommen war größer als das Herum-Mimosen.
Ich fuhr direkt zum Flughafen und fragte mich zum Cargo Terminal durch. Dort frage ich nach Motorrad-versand-Experten. Das gab viel Bla,Bla. Ich taperte einfach herum und klapperte die Airlines ab. Man merkt sofort, dass in den internationalen Firmen eine andere Kundenfreundlichkeit gelebt wird. Thai Airways sind die einzigen, die derartiges Gepäck per Direktflug mitnehmen können. Sehr freundlich, sehr kompetent. Sie erklaerten mir ihr Preissystem und Kosten, aber ohne Agent kann ich hier nichts machen. Empfehlen konnten sie mir zwar keinen Agenten, aber zumindest einen mit Erfahrung nennen. Immerhin.
Mein Agent macht optisch schon einen guten Mafiosi. Und auch seine schleimige wichtigtuerische Art und das Abwinken von Fragen machen ihn zu einem richtigen Symphatieburschen. Auf mein Drängen rechnet er mir was aus und kam auf Anhieb auf den 3fachen Preis als die Thai-Tante.
Ich verbrachte den größten Teil des Nachmittag mit Warten. Gegen 3 brach ich auf, um mir ein neues Zimmer zu suchen und wurde fündig. Saunettes Personal, heisses Wasser, Frühstück inkl. und echter Parkplatz für weniger Pesos als die Nächte zuvor!
Ich fragte nach einem Airtel Shop, denn die halbe Stunde Bangladesh ausflug hatten gereicht um per DatenRoaming mein Konto leer zu räumen. Daher war ich während meinem Bettenlager auch nicht erreichbar.
Handyaufladen funktionierte, aber Geld abheben nicht! Ich rief die Bank in Berlin an: Karte gesperrt wegen Betrugsverdacht! Und tatsächlich hat jemand in irgendeinem Provinz Walmart im mittleren Westen für mich eingekauft! Drei mal! - dann sprang die Sperre an. Sonst waer mein Konto jetzt ganz alle.
Ich muss jetzt für jedes Geldabheben in Berlin anrufen... Da ich zunächst nur eine Servicenummer hatte, ich für den Flug ne ganze Menge Geld brauche und das Automatenlimit hierzulande bei meist 150eur liegt, habe ich erst mal schön 20eur vertelefoniert...
Zurück beim Agenten, meinten sie, der Kistenbauer wäre da gewesen... und wieder gegangen weil ich nicht da war. Er habe ja so lange gewartet. Was für ein Blödsinn, rechnerisch kann er keine 10min gewartet haben. Und das ist Nichts in einem Land, in dem niemand zu wissen scheint, was er nun mal machen solle... Ich wartete die halbe Stunde bis er wieder zurück war. Wir sahen uns das Bike an und einigten auf einen Preis. Er besorgt das Material. Morgen um 11 soll das Verpacken losgehen!
Nach einer weiteren Runde Geldabheben und Telefonkarte aufladen gabs endlich was zu Essen im Hotel und seichte Unterhaltung per Fernsehen. Doch der Schlag stellte sich erst ab halb 4 ein....
Das ARCHIV des Zolls!!! |
Bike in Kalkutta |
Dienstag, 11. Dezember 2012
Ach, ist das alles nervig...
Ich hatte noch ein/zwei schöne relaxte Tage auf der Sudder Street: Frühstück, Internet, Café, Tee, Lunch und abends ein Bierchen. Immer mit mehr oder weniger spannenden Gleichgesinnten. Diese Zeit konnte ich genießen, doch der Druck aus diesem Land herauszukommen wuchs stetig an.
Am Sonntag machte ich mich dann doch endlich auf Richtung Bangladesh. Das ganze war eine derart dörfliche Nebenroute, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass dies die Hauptverkehrsachse zwischen Kalkutta und Dhaka sein sollte. Später erfuhr ich, dass in Bangladesh mal wieder gestreikt wurde und daher der LKW Verkehr erlahmte. Dennoch scheint der Handel erstaunlich gering zu sein.
Die Emigration aus Indien verlief ziemlich problemlos, gerade auch weil wegen dem Streik wenig los war.
Auf der Nachbarseite erwartete mich die böse Überraschung: Der Bangladeshi Customs Officer fing mich noch vor meiner Imigration ab. “motor bike problem “ und ich dachte mir im stillen: von mir bekommt der kein Bakshish! Doch dann brachte er mich zum Büro seines Chefs und gemeinsam erklärten sie mir, dass Bangladesh seit Juni den Carnet de Passage nicht mehr anerkennt. Es haben wohl ein paar Bangladeshis mit britischem Pass Luxuskarren importiert, verkauft, als gestohlen gemeldet und ihren Carnet-Pfand vom britischen Automobilklub wiederbekommen. Der Bangladesh Staat sei auf der fälligen Importsteuer sitzen geblieben. Meine Erläuterungen, dass ihr Staat nun eine Forderung gegenüber dem britischem Auto Club habe, fruchtete nicht bei diesen beiden Offiziellen. Sie meinten, dass dies dann nun eine Sache des Außenministeriums sei... Was für ein Armutszeugnis, dass dieses Land nicht mit einem Wasserdichtem Prozess umgehen kann. Weiß der Geier wer sich alles hat bestechen lassen, damit das System ausgehebelt wurde. Ich jedenfalls bräuchte nun eine Bankgarantie (einer BanglaD Bank), die entsprechend fällig wird, wenn ich das Fahrzeug nicht wieder aus dem Land mitnehme. Das sei sehr kompliziert, dauert über eine Woche und in dieser Zeit sitzt mein Bike an der Grenze fest! Und das, wo doch mein Visum nur 10 Tage gültig ist! Ich wollte gerade damit drohen, “wenn ihr mir zu doof kommt, dann drehe ich wieder um“, da erzählt mir der Ältere: vor drei Tagen kamen 3 Japaner mit einem Jeep und konten den Prozess auch nicht mitmachen. Sie kehrten um. Beide Officer bedauerten sehr die Situation, ihnen seien die Hände gebunden. Als sie merken, was mir diese Planänderung bedeutet, boten sie mir erst mal einen Tee an. Und dann machte ich mich auf den Rückweg. Die indische Seite zeigte sich überrascht aber hilfsbereit. Ich dachte, ich wurde wieder neu immigrieren, stattdessen wurde meine Emmigration rückgängig gemacht. Und ich musste selbst aufpassen, dass ich danach alles in Ordnung beisammen habe. Da nicht alle Offiziellen Uniform tragen wär es schwer festzustellen, wer jetzt gerade was macht...
Allein durch das Geld hin und her tauschen habe ich 10eur verloren. Sprit, ein Tag, BD Visum für 60eur... Teurer Spaß. Zurück in Kalkutta wollte ich in der Nähe des Flughafens bleiben, doch mein Hotel aus meiner ersten Kalk Nacht war leider ausgebucht. So ergab sich wieder eine nervige Hotel-Suche und das Ende des Liedes war Hotel California International. Frisch renoviert, aber der Schimmel riecht noch/wieder durch. Der Preis war eigentlich zu hoch, aber ich war müde und es war spät. Der Parkplatz Security Mokel verlangte allen ernstes in meine Koffer zu schauen, was ich aus Prinzip ausschloss: Für das Geld, das ich euch hinter her werfe, bin ich nicht zu eurer Belustigung da. Höchstens andersherum! Ich musste den Rezeptionisten holen, um den Security Mokel aus meinem Zimmer zu bekommen. Als es dann die versprochene heisse Dusche nicht gab und der sichere Parkplatz bedeutete, dass ich abends um 11 das Bike in die Rezeption fahre und morgens um 6 wieder raushole, war ich auf 180. Ich verlangte Rabatt. Doch das Personal erwies sich als Häufchen Elend, gaben zu gelogen zu haben, aber weder eine Entschuldigung noch Rabatt seien möglich... Stattdessen bot man mir einen Eimer heißes Wasser an... Ich verlangte drei! Ein Typ brachte mir daraufhin 2 und meinte das sei genug... Ich hätte kotzen können, doch das kam erst am Morgen darauf!
Was für ein Scheiß Tag!
Samstag, 8. Dezember 2012
Video Nachschlag
gestern war ich noch im Plaentarium, aber sonst gibts hier nicht mehr soviel zu tun... ausser dass die Stadt an sich ueberaschend angenehm ist. Wir alle sind ueberascht, dass die Stadt nicht das Moloch ist, wie wir es uns vorgestellt haben. Temperaturen sind angenehm bei 22 Grad und in der Nacht kuehl genug zum angenehmen schlafen. Auf der anderen Seite will ich nicht wissen, wie es hier im Monsun aussieht, wenn die Schlacke bis zum Knie steht.
Also, morgen Frueh mach ich auf...
Freitag, 7. Dezember 2012
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Kalkutta - ein buntes Durcheinander
Ballspielen in der Gasse |
Mobile Kueche |
Natur-Regal |
Widerspenstige Natur |
die lokalen Stadtwerke, unten Stom, das orangene Oben ist der Wassertank... wenn das mal gut geht |
Familienwohnzimmer |
Moderne Architektur oder besser Akupunktur |
eine typische Ecke |
City-Tanke |
Der Baum als Lebensmittelpunkt |
Old Kalkutta |
Kueche mit Wasseranschluss |
Auf dem Weg zum Botanischen Garten - der kuerzeste Weg wurde mir vorenthalten. Stattdessen hat der Busfahrer mich bis zu dem bloeden Cricketstadion mitgenommen!!! |
Ich dachte dies waere eine Strandpromenade, da so viele Leutz drauf rumgelaufen sind - doch dann war der Weg fuer Fussgaenger etwas abenteuerlich, insbesondere wegen der humanen Tretminen... |
Lotus -vielleicht |
Fuer den Eigenbedarf |
Alles eins |
romantischer Blick aufs Kraftwerk |
Wusel |
Wusel |
Wusel |
Antonia vor dem Teeladen: 1 Ofen, eine Kanne, 1 Eimer Material, fertig |
Markthalle |
Fressgass, unten links ist noch Jonas zu sehen... |
Tja, da haben wir uns heute morgen rechtzeitig zum Fruehstueck getroffen und genossen die vertrauten Produkte der kleinen Muesli-Bude, da schnappt der Getreidemixer auf, dass wir heute Morgen zum Blumenmarkt wollten. Da seid ihr doch schon viel zu spaet, der Markt beginnt um 6 und um halb 10 ist alles verkauft - das schafft ihr nicht mehr.
Stattdessen sollte es dann zum botanischen Garten gehen. Doch aufeinmal machte mich ein Ami darauf aufmerksam, das es kein Bangladesh Visum an der Grenze gibt. Also musste ich dort noch schnell beim Konsulat vorbei. Das war nach 2 Stunden beantragt und dauert einen Tag. Irgendwie verdammt schnell. Doch dann brauchte ich noch einmal anderthalb Stunden zum botanischen Garten, der echt schwer enttaeuscht hat. Ich habe alle drei schoenen perspektiven eingefangen. Der Rest war Muell.
Nach einer ewigen Busfahrt zurueck war der Tag dann auch schon wieder vorbei...