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Samstag, 22. Dezember 2012

Urlaub vom Urlaub

Beim letzten Post hatte ich noch zwei Sachen vergessen. Zum einen weiß ich nun endlich wie es sich anfühlt, wenn während der Fahrt ein Koffer den Abgang macht und die Balance etwas aus dem Ruder gerät. Ist gar nicht so wild, wie befürchtet. Praktisch ist auch, dass das Alu auf Asphalt so rutschig ist. Ich war auf einer großen mehrspurigen, überfüllten Straße unterwegs in die Stadt, als der Kabelbinder keine Lust mehr hatte. Der Koffer knallte runter und rutsche ne gute Weile mit meiner Geschwindigkeit weiter. Das hat ihn gerettet. Sonst wäre der Hintermann drueber gebrettert. Er hat nun schöne Kratzer zur Erinnerung bekommen.
Zum anderen wollte ich noch die Bremsbeläge rüberbringen:

hinten

vorne, aber es war dunkel, und ich glaube, ich habe die falsche Seite abgelichtet.
Die andere Neuigkeit ist mein kurzfristiger Heimaturlaub. Ich habe es nicht ausgehalten. Gerade da ich in den letzten Monaten auf so viel Gesellschaft verzichtet hatte. Hinzu kommen die Probleme mit Kreditkarte, Paypal, Kofferersatzteile, Anzüge mit nach Hause nehmen und weitere Ausreden. Das Feeling Non-Stop bis Australien zu fahren, ist ohnehin letzte Woche kaputt gegangen. Nun muss ich mir nichts mehr beweisen und genieße eine Woche zu Hause. In 3 Stunden geht der Flieger.

Sonstige Kleinigkeiten:

Im Kino war noch erwähnenswert, dass vor dem Film allesamt für einen Song zu Ehren des Königs aufgestanden sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die Nationalhymne war, es errinnerte eher an einen Song für den Kindergeburtstag eines kleinen Mädchens. Gezeigt wurde dabei ein Best Off der Königspräsenz der letzten 25 Jahre.

Beim Verkehr musste ich mich zunächst schwer wieder zurückzivilisieren: Autos bleiben in ihren Spuren und nur Mofas drängeln sich ganz vorsichtig an der Schlange vorbei. Gehupt wird grundsaetzlich nie!!! Bei Bussen oder am Taxistand gibt es richtige Schlangen die eingehalten werden. Die Stimmung dabei ist ruhig und wartend. Thais wirken so diszipliniert nach der Indienzeit. Teils werden sogar Fussgänger von Autos über die Straße gelassen!!! Ich musste mich aktiv zusammen reißen, sonst wäre ich der Rowdy der Stadt geworden.
Neulich in der Metro mussten etwa 20 Leute stehen. Jemand steigt aus und der Sitzplatz blieb frei. In Indien hätten sich 2 oder 3 drum geprügelt...
Alles was man auf der Straße erlebt ist organisierter, strukturierter, ehrlicher, vertrauenswürdiger: Pläne in der Metro, Strassenschilder, Preisschilder... Weniger Handeln meist gibt es nur 20% Spielraum, (nicht 90%).

Was mich mehr nervt, ist dass sämtliche Geldautomaten zusaetzliche 4 Euro Gebühren für das Geldabheben verlangen. Das läppert sich.

Hilfsbereit auch ohne Gegenleistung! Thais freuen sich wenn man sich für die Hilfe bedankt und freut. Solch ein Unterschied zu letzter Woche!
Die Prepaidkarte konnte ich ohne lästige Registrierung im Supermarkt kaufen, einlegen und lostelefonieren.
Das allgegenwärtige bezaubernde lächeln der Thais und ihre leise zurückhaltende Art... ich habe hier nun schon eine Woche herumgegammelt und fühle mich so wohl!

Mirko habe ich im Hostel kennengelernt. Leider zu spät. Es war schon kurz vor Mitternacht. Das hat uns nicht vom Partymachen abgehalten. Und gegen halb 7 waren wir zuhause. Erschrocken habe ich festgestellt, dass ich das erste mal auf dieser Tour dancen war!!!

Ja, bei 33 Grad Aussentemperatur bleibt der Weihnachtsmann lieber im Eisgekühlten ShoppingCenter

Nach 8 Jahren wieder im MBK. Es hat sich erstaunlich wenig verändert.

Bei der hiesigen Werkstatt des Vertrauens. Hier wird mein Bike die Woche ohne mich auskommen muessen.

Den Koffer habe ich für die Anzüge für den Heimaturlaub besorgt. Das Befestigen habe ich in Indien gelernt...

Kanal in Bangkok
So, jetzt muss ich noch schnell zum Schneider. Vorhin hat die Hälfte der Klamotten nicht gepasst. Ich bin etwas skeptisch, das dies noch was wird...

2 Kommentare:

  1. Moin! Frohe Weihnachten in der Heimat! Habe die letzten sechs Wochen mit dem Bloglesen vor allem wg. fehlendem Internet (in Frankreich) und mangelnder Zeit aussetzen müssen und freue mich nun nachzulesen, was Du alles erlebt hast. Wie ich sehe, war da einiges sehr spannendes. Total verrückt, aber durch den Ärger mit der Bangladesh-Einreise hast Du Dir auch das Folgeproblem Birma (Myanmar) gelöst. Also, nutz die Zeit hier zum Auftanken, iss richtiges Brot und Käse (der wird die nächsten Kilometer immer rarer werden) trink Milch und bereite Dich vor. Viele Grüße aus dem Rheinland!

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  2. Bist du bei der DKB, Ralfi? Da kann man einfach nach deiner ganzen Reise eine kurze Email an den Kundenservice schreiben und sagen, dass man gerne die Gebühren für die ganzen Geldautomaten rückerstattet hätte, weil sie ja schließlich mit dem Versprechen werben, dass man überall auf der Welt mit der Kreditkarte kostenlos Bargeld abheben kann. Die Antwort, dass sie sich darum kümmern, kommt meist umgehend und auch das Geld ist ein paar Tage später höchst unbürokratisch wieder auf deinem Konto. Du musst noch nicht mal selber ausrechnen, wieviel sich da angesammelt hat!
    In diesem Sinne liebe Grüße aus dem Paderborner Land und frohe Weihnachten!
    Martinsen

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