Die Entscheidung, ob ich von Darjeeling aus Richtung Kathmandu oder Andamanen aufbreche, ist mir alles andere als leicht gefallen. Zur Wahl stand der easy Weg durch ein neues aber bereits sympathisch Land, dessen Berge mich sehr reizten. Der Flugtransport wäre einfach zu regeln, aber teuer. Oder aber versuchen eine der unregelmäßigen Fähren von Kalkutta auf die Andamanen zu nehmen und dan mit irgendeinem Transportschiff rüber nach Thailand. Kalkutta steht ganz und fast nicht auf meiner Noch-zu-besuchen-Liste und auch die Andamanen als Trauminseln sind wohl auch nicht für Alleinreisende gedacht. Aber diese zweite Route ist ein Traum, geradezu schon ein Mythos. Ich habe mit unterschiedlichen Reisenden schon darüber gesprochen. Jeder, der den Ehrgeiz hat eine Europa-Asien-Tour zu machen, ohne in die Luft abzuheben kennt diese theoretische Möglichkeit. Aber niemand kennt jemanden, der es geschafft hat. Derzeit geht die Ameisenroute über Kathmandu.
Übrigens, das Problem entsteht erst dadurch, dass die indisch-burmesische Grenze für Ausländer geschlossen ist und China bei Ausländern mit eigenen Fahrzeug eine Polizeieskorte horrend in Rechnung stellt.
Nun, da ich jetzt schon per Zufall in Nepal geschlafen habe und den Everest gesehen habe, kann mir Nepal nicht mehr viel Spannendes bieten. Andererseits befürchte ich, wenn ich jetzt einfach “aufgebe“ und wegfliege, um in Siam nächste Woche schon Party zu machen, werde ich es später bereuen. Ich habe mir dieses halbe Jahr gegönnt, um was Richtiges zu machen, nicht was Halbes. Ich muss zumindest versuchen so weit wie möglich am Boden voran zu kommen. Wenn ich von den Inseln aus nicht weiter komme und zurück nach Kalkutta muss, werde ich mich später nicht grämen.
Hinzu kommt - gerade weil die letzte Woche mit den Leuten, die ich kennenlernte so coooooool war - habe ich den Tank der positiven Energie wieder aufgeladen und die Hoffnung in Kalkutta beim tagelangen Warten auf die Fähre auch wieder ein paar neue Gesellen zu treffen.
Ja, ich hatte gestern nicht viel Zeit zum Schreiben. Es kam nicht rüber was das für eine wahnsinns Wanderung war! Nicht von den Alpinen Anspruch her - der lag ungefähr auf dem Niveau vom Gassi gehen. Sondern die Wellenlänge der Gruppe lag so herrlich beinander! Wie hatten so viel Spass, wir haben so gelacht, es waren spannende charaktere, auch solche in anderen Wandergruppen. Goett wurde das ganze dann noch von dem Heiratsantrag. Damit wär besiegelt, dass der Trip, besonders für Shahra und Maayian ein uneheliches Event bleibt.
Und ich hatte eine Woche Urlaub vom Flachland-Indien-Verkehr.
Die Räder rollen also nach Kalkutta!
Heute habe ich etwa die Hälfte geschafft.
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