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Dienstag, 25. September 2012

Van

Nach dem morgendlichem Kettencheck war die Diagnose der Profis doch nicht mehr so verhehrend, wie gestern noch befürchtet. Nachdem analysiert wurde, dass ich die Achse wohl nicht fest genug angezogen hatte, hat sie sich etwas schief gestellt und so den Verschleiß schön maximiert. Nach den Experten-einstellungen ging es aber doch ganz ordentlich weiter. Heute jedoch nur 170 km bis Van, direkt am gleichnamigen riesigen See. Die Jungs haben sich sympathischer Weise auch dazu entschlossen mit mir hier noch eine Nacht zu verbringen, eigentlich wären sie heute noch weiter gefahren. So haben wir den Nachmittag mit einer Schnitzeljagd “such-die-Werkstatt“ verbracht. Am Ende haben wir Tee-trinkend mit dem Owner und seinen Jungs Kettensatz und Reifen bestellt. Reifen hat er da, aber der Satz kommt erst Freitagnachmittag. Also geht es für mich erst am Samstag weiter.

Von den beiden habe ich schon jetzt sehr viel über Moto-Technik und Bikertouren gelernt. Das Triste daran ist, es offenbart, wie herzlich wenig Ahnung ich eigentlich vom Motorrad habe. Mir war es ja von Anfang an klar, dass ich mich in die Abhängigkeit der lokalen Schrauber begab. Es so deutlich aber gezeigt zu bekommen bedrückt nun doch etwas. Was ist nur los mit mir? Wo ist meine Zuversicht hin?

Ansonsten sind wir hier wirklich im Down Town des wilden Kurdistan angelangt. Während unserer Frühstückspause in irgendeinem Nest trauten wir unseren Augen nicht, als eine lautstarke Meute, mit einem hupenden Beerdigungswagen vorne weg, Öcalan Plakate hochhielt und einschlägige Parolen durchs Dorf gröhlte. Fotos habe ich von dieserfilmreifen Vorstellung unterlassen aus Angst irgendwelche Urheberrechte zu verletzen...
Ansonsten ist auch Van mit seinen 330T Einwohnern noch recht provinziell und hinterwäldlerisch. Supermärkte fallen mir richtig ins Auge, da selten. Sonst gibt es nur die jeweiligen Einzelhändler und 20 qm Shops. Die Leute gaffen uns mit unseren Bikes oder auch nur wegen unseren Bikeklamotten an, wie Außerirdische. Wenn wir sie daraufhin angrüßen gehen die Gesichter auf und die Augen leuchten. In einem Restaurant ging der Tee aufs Haus, und sowohl in einer Apotheke als auch in der Werkstatt, der die Transalps vertrauen, wurden wir zum Tee eingeladen! Was uns an der Bastlerbutze übrigens überzeugt hat, waren 2 Yamaha XT 660 vom neuesten Modell: Blumen in der Wüste!

Van-See
XT-660 Mustafa meinte schon - zur Not muss ich damit durch den Iran reiten

1 Kommentar:

  1. Moin, Witschi hier!
    Also XT660er hätte ich dort auch nicht erwartet aber das ist ja auch eine sehr robuste Enduro!
    Mach doch mal bitte ein Foto von deinem Kettensatz, sprich hinteres Kettenblatt mit Kette, damit ich mitreden kann!Du hättest ja vorher etwas bei mir zur Schrauberlehre gehen können aber wie gesagt,man kann nicht jedes Ersatzteil mitnehmen!Freut mich, dass du die Jungs getroffen hast und dann auchnoch mit den selben Motorrädern.Ein klasse Bonus in der Pampa!Bis die Tage dann und viel Glück beim warten auf die Teile!

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