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Donnerstag, 7. Februar 2013

Auf nach Malaysia

Morgens, noch vor der Abfahrt  erreichte mich Binas Anruf, dass es gestern Komplikationen an der Grenze gab. Bene war damals bei der Thailand-Einreise einfach an den Schalten vorbei gelaufen und hat sich das alberne Gestempel gespart. Doch bei der Ausreise stellten ihm die doch sehr hilfsbereiten Thai Zöllner vor die Wahl: entweder er geht für 2 Jahre in den Bau wegen illegaler Einreise. Oder die Beamten vergessen ganz schnell, dass er hier war und er fährt ganz schnell zurück zur Kambodscha-Grenze, läuft heimlich auf die andere Seite und checkt ganz offiziell aus Kambodscha aus und in Thailand ein. DANN kann er die ganzen 2.000 km wieder zurück zur Malaysiagrenze kommen und es hier noch einmal versuchen.

Nun, für mich bedeutete dies, dass ich meine letzten 350 Thai-Kilometer schnell zurücklegen würde und Bina an der Grenze antreffe. Gemeinsam überquerten wir diesen kleinen, beschaulichen Grenzübergang mit erstaunlicher Ruhe in kurzer Zeit. Weil nix und niemand los war. Meine beiden Probleme, dass mein Motorrad eigentlich vor dem 25. Januar hätte ausreisen müssen und dass neben der Garantie noch zusätzlich der Carnet abgestempelt werden musste (den Thailand offiziell eigentlich nicht anerkennt), poppten nicht auf. Mit einer unglaublichen Freundlichkeit stempelte der Beamte alles ab, auf das ich mit dem Finger draufzeigte. (eigentlich hätten wir Benes Pass auch mal gleich daneben legen sollen).
Auf der Malay-Seite wusste man mit meinem Vehikel nichts anzufangen. Der Uniformierte wollte mich gerne einfach durchwinken und  fuer ihn sei das Problem damit gelöst. Aber mit Benes Ausreise vor Augen bestand ich auf irgendwas offizielles, um bei der Ausreise beweisen zu können, dass ich es nicht herein geschmuggelt habe.
Mit Bina, ihrem riesigen Rucksack und Benes Gitarre ging es zum Bahnhof. Das Glück war wieder auf unserer Seite. Der einzige Zug des Tages fuhr nach einer halben Stunde von diesem provisorischem Bahnhof ab gen Süden. Wir schätzten noch ab, wie weit wir heute kommen wollten und freuten uns, dass der Ticketman unsere allerletzten thailändischen Baht entgegennahm. Denn wir hatten noch keine Ringit bekommen können.
So starteten wir unser erstes Wettrennen bis Alor Setar. Bina im Zug und ich über die Autobahn. Mit 110kmh als offizielles Limit und exzellenten Autobahnen, wie ich sie seit Kroatien nicht mehr gesehen habe, kam ich trotzdem zu spät an. Die Runde ging nur an mich, da Binas Zug eine halbe Stunde Verspätung hatte. Es spricht aber schon einiges für die malaysische Infrastruktur!
Wir verbrachten noch 2 Stunden mit überfrachtet-durch-das-Nest-tuckern-und-günstige-Unterkunft-suchen. Mir imponierte, dass Bina nicht aufgab, trotz fortgeschrittener Uhrzeit, ihrer Last auf dem Buckel und der Schwüle, die uns bereits den ganzen Tag penetriert.
Selbst bei 120 Sachen musste ich mit offener Jacke fahren und dennoch schwitzte ich an den Ärmeln, Rücken, Beine und in die Stiefel und Handschuhe.  Dementsprechend versifft kam ich an - dementsprechend groß war die Freude über die erkämpfte Dusche.

1 Kommentar:

  1. Moinsen und Alaaf! Hmm, die Eisenbahninfrastruktur hatte ich für Malaysia nicht in der Qualität in Erinnerung. Ich meine, wir seien damals (2005) so mit 50-60km/h durch die (teils abgeholzte) Tropenwaldlandschaft getuckert... Umso besser, dass sich da offenbar was tut und Du mit 110 quasi die Zug hinterhergefahren bist, obschon Du ja vorne warst! Grüße aus dem jecken Rheinland!

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