Translate

Mittwoch, 13. Februar 2013

Tropensturm

Den ganzen Tag über gab es immer wieder heftige Regenschauer und die Sonne zeigte sich nicht ein einziges mal.
Relativ unspektakulär kaufte ich mein Ticket bei einer Agentur, fuhr ein paar Lebensmittel einkaufen und musste mit Erschrecken feststellen, dass es in diesem ganzen muslimischen Nest keinen richtigen Alkohol gibt. Ohnehin ist anscheinend nur die Westküste von dem MultiKulti Vielfalt betroffen. Hier sieht man fast nur noch Malayen.
Zurück in der Agentur packte ich meine Klammotten um und lagerte meine Alu-Koffer ein. Das Motorrad wanderte auf einen bewachten Parkplatz und schon sollte das Böotchen ablegen. Doch wegen dem Unwetter kam es irgendwie zu spät, oder evtl. auch gar nicht. Und so setze sich mein Agent persönlich bei einer Nussschale ans Steuerrad. Schnell ging bei den 10 Passagieren das Gekloppe um die vermeintlich trockensten Plätze los. Für Mann und Gepäck! Auf meine Frage wie nass denn das Gepaeck wird, schaute mein Kapitän meine indische Reisetasche mitleidig an und versuchte bei dem “well, not completely“ noch ein wenig aufmunternd zu klingen. Der Chef kündigt schon mal ab, das wegen dem Wetter sich die Fahrtdauer von 30 min auf 70 min erhöht.
Kaum verließen wir das Hafengelände ging es richtig zur Sache! Die Wellen waren hoch, der Gegenwind und Regen stark. Der Bug schoß abwechselnd hoch in den Himmel und tief in die nächste Welle, begleitet von dem mächtigen Krachen, sobald der Kiel seinen Bauchplatscher hinlegte. Die Chinesen schrien. Ich jubelte. Das ist besser als ne Wildwasserfahrt im Phantasialand. Dafür wäre ich sogar bereit gewesen die 10 Euronen Fahrgeld zu bezahlen, selbst wenn ich nicht auf die Insel gewollt hätte! Und ich freue mich, dass meine kleine Kamera schon so zeranzt ist: Sonst hätte ich sie bei den Bedingungen niemals für ein Video gezückt.
Auf der Insel checkte ich die Hotellage und war mal wieder überrascht, das trotz Sturm und außerhalb der Saison sich die Preise in den letzten 2 Jahren verdoppelt hatten. Die Insel ist mickrig, es gibt etwa 20 kleine Bungalow anlagen, die meisten davon sind spartanischer Natur. Die beiden Hauptstrände sind mal gerade per 400m Fußweg voneinander getrennt. Abgesehen von den vielen Böotchen gibt es nur ein weiteres Fahrzeug auf der Insel: ein Mofa mit Beiwagen, das als Material-Transporter für den Bungalow-Ausbau verwendet wird. An jeder Ecke wird gebaut und man erkennt, dass die Hälfte der Gebäude noch keine 3 Jahre alt sind. Wer als Nicht-Rucksack-Tourist ankommt, lässt sich sein Gerümpel auf dem Kopf von Sherpas über das Eiland  schleppen.
Ich fand eine super Unterkunft an dem leeren Strand, an dem der Sturm sich austobt. Auch konnte ich das reservierte Zimmer für die anderen beiden zurückgeben, als feststand, dass sie es heute nicht mehr auf die Insel schaffen.
Problematisch ist hingegen, dass es auf der ganzen Insel tagsüber gar keinen Alkohol gibt und abends steht bloß jemand mit einer Kühltruhe im Sand und nutzt seine Monopolstellung gehörig aus.
Internet ist etwa 3x so teuer wie landesüblich und daher muss ich meine Foto-Uploadstrategie umstellen.
Beim Warten auf die beiden kam ich am Pier mit einer Tauchschule in Kontakt - nun bin ich am Grübeln, ob ich für 250 Euro den Anfängerkurs machen soll. Ich habe im Hinterkopf, dass es woanders günstiger ist, aber es ergibt sich hier erstmals die Konstellation, dass ich auf einer Reise Zeit und Geld dafür habe.
Machen oder nicht machen?

3 Kommentare:

  1. Eindeutig machen! Wie sollst du später deinen Enkelkindern erklären, dass du wegen 250 EUR (und in 30 Jahren sind die nicht mehr viel Wert) mit dem Mottorad 5 Monate umhergejuckelt bist und am Ende nicht unters Wasser geguckt hast... so musst du das sehen!

    AntwortenLöschen
  2. klar machen: Wenn das mit dem Alkohol schon nicht klappt, dann wenigstens Taucherdröhnung! Grüße!

    AntwortenLöschen