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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Nennt mich Schneemann!

Gut, gestern gab es außer, dass wir wieder ein paar neue Polizeibüros und sogar noch eine ganze neue Polizeistation gezeigt bekamen, kein physisches Vorankommen.  Wir checkten aus dem Hotel aus, denn uns wurde ja zugesagt, dass die Erlaubnis nur 5 Minuten bedarf und dann würde es sofort losgehen.
Das Schönste Erlebnis gab es gleich zu Beginn, als wir gleich in der ersten Schreiberbude noch ein deutsches Päarchen angetroffen haben. Die warteten dort schon 3h auf weiteres Vorgehen.
Jedenfalls ergaben sich daraus 2 Reisegruppen für den Folgetag: Mikumi fährt mit Polizeilicher Begleitung mit dem Bus nach Westen. Die beiden Deutschen mit ihrem Nissan Jeep, die Australier mit ihrem Toyota Pickup und der deutsche Mofa-Fahrer fahren per Staffel-Eskorte nach Süd-Ost.
Also wieder zurück zum Hotel. Die Australier checkten zum seiten mal wieder ein. Ich konnte hingegen nun die geschlagene Woche vollmachen.Die deutschen haben wir mitgenommen und in einem Nachmittagsspaziergang alle mit frischen Sim-Karten, Cash und Verpflegung versorgt.
Ich mehr, dass ich nicht wieder 100% wieder hergestellt bin. Der Tag war sehr ermüdend, es gab keine Pause und der Bauch gibt noch keine richtige Ruhe.
Der Hotelmanager war abends noch sehr redselig und hat seine spannenden Einsichten über Gott, Pakistan, Politik und Nachbarländer kundgetan. Gemäß dieser Umfrage mit dem Stichprobenumfang von 1 ist auch die Provinz Baluchistan, die sehr afghanisch gepraegt ist, sehr stolz auf Pakistan. Das fänd ich doch mal bemerkenswert, denn ich hatte deutliche seperatistische Bewegungen, weg von diesem 60jaehrigem Kunststaat, erwartet, dessen Name auch Mitte letzten Jahrhunderts erfunden wurde...
Nun, 6.30h sollten wir heute morgen abgeholt werden. Bis dahin hatten beide Reisegruppen ausgecheckt. 7.30h kam unsere Eskorte, nahm beide Reisegruppen mit und es ging erstmal zum Busbahnhof.Dort stellte der Polizist erstaunt fest, so wie es Mikumi am Vortag eindringlich zu erklären versuchte, dass es keinen Bus Vormittags gibt, sondern nur nachmittags. Daher hätte sie eigentlich am Vortag abfahren können, zum anderen erst recht nicht um halb 6 aufstehen brauchen!
Für uns ging es im Gänsemarsch bei Schneckentempo weiter. Oft nur 60, teils 50 Sachen. 80 war Spitzenreiter. Die Einzelnen Abschnitte waren wieder in ca 10 bis 25km eingeteilt. Entsprechend oft wurden wir übergeben. Oft ging es fließend über, teils mussten wir aber auch wieder auf irgendwen oder-was warten.
Anfangs wurde uns noch spannendes Panorama geboten; nach 100km hatten wir jedoch das Hochland verlassen und duften uns schon an das flache Ackeraussicht gewoehnen, die uns angeblich durch das ganze Punjab erhalten bleibt.

Selbst ist der Mann. Erst recht, wenn es kein Fruehstueck im Hotel gibt!









Mofa-Eskotre

Negatives Vorbild






Tschu, tschuuuu

Kilometerlange Fluechtlingslager an der Strasse

 Zwischendurch gäste der Nissan einen Platten, das ganze konnte jedoch völlig unspektakulär in 25min inkl Flicken! für 1,60 Eur erledigt werden.

Viele Zelte von der UNHCR, aber ob sie von dieser Flut kommen oder von anderen Erdbeben/Fluten nur wiederverwendet werden, kann ich nicht einschaetzen

und dann kam die Flut


vor ein paar Wochen war diese Strasse noch gesperrt, da mussten Touristen ueber Karachi nach Lahore umgeleitet werden. Ein Umweg von etwa 500km.


truegerische Idylle

hier tauchen wir wieder ab. Die Luft wird gegen feinen Sand eingetauscht

Staffelholzuebergabe


Arbeitsergebnis

Der Schneemann mit seinem Schneemobil
Anfangs bestand die kurvige Bergstraße immerhin aus Asphalt, wenn auch arg zerschlissen. Später ging es nur noch flach geradeaus - aber zu unglaublich großen Teilen ohne Asphalt! Wir quirlten unsere Maschinen durch Staub und Steine, bis mein Tacho nun schon wieder hin ist! Spuren gibt es soviele man Lust hat auch zwischen, durch und um den Gegenverkehr herum. Zwischendurch hat es derart gestaubt, dass ich keinen Boden mehr sehen konnte und nur 5m gradeaus erspähen konnte und das auf plattgefahrenem Geroell mit immerhin 40 Sachen. Da war mir nicht mehr wohl, denn ich wüste nicht welches Tuk Tuk oder welcher LKW vor mir nur mit 10 kmh herumschleicht, und welcher Jeep hinter mir mit 60 Sachen angerauscht kommt. Plötzlich geht der Weg in aufgehäuften Sand über. Die Sandschwulst verlaeuft aber nicht als gerade Kante, sonder schräg und sie kommt zu plötzlich - das Vorderrad schlaegt in dem weichen Sand zu weit ein - das Bike kippt, ich stuetze mit einem Beim und merke was das für eine unglaublich dumme Idee ist: bei 40 Sachen überfahre ich dabei doch fast mein eigenes Bein! Das Bike kippt weiter. Die Situation springt mir mit Zoom in die Augen, mit ist jetzt bewusst: jetzt falle ich, zum ersten mal auf der Tour, zum ersten mal für das Motorrad überhaupt! Ich kippel noch 2 Sekunden weiter, bis ich auf eine angemessene Geschwindigkeit herunter geschliddert bin. Warum bin ich nicht gestürzt? Wo ist die Straße hin? Wann rauscht mit jetzt einer hinten rein? Ich sehe links von mir, dass die meisten Fahrzeuge auf die Baustellenfahrbahn ausweichen. Ich biege nach links ab, fahre dazu langsam eine weitere Sandstufe hinauf auf das plattgefahrene Geroell. Ich kann es noch immer nicht fassen. Hinter mir war der deutsche Jeep. Thomas bestätigt mir meinen Eindruck aus seiner Sicht. Er hatte mich schon fallen sehen. Ich bin noch immer verwirrt. Warum bin ich nicht gefallen? Ich hätte fallen müssen.
Unsere Reisegruppe kommt hier in Sukkur gut unter. Als ich vom Bock herunterpurzel sind Bike und ich mit einer dicken Schicht Puderzucker überzogen.
Ich bin nur noch 2km vom Indus weg.
Morgen fahren wir zwar wieder gemeinsam los Richtung Lahore, aber wir haben unterschiedlichen Ehrgeiz und wir schauen, wie weit wir zusammen kommen...
Übrigens ist schon wieder der Tacho kaputt...v

Montag, 29. Oktober 2012

das Bilderbuch von Quetta

 Quetta soll keine typische pakistanische Stadt sein, bescheinigt mir zumindest Mikyume, die nun schon seit anderthalb Monaten durch das Land tigert. Der Ort ist wirklich ein letzter Vorposten vor der Wueste, aber schon in den Bergen. Und auch ein letzter Vorposten der Taliban. Das konnten wir immer naeher erfahren, ohne dass wir aber Probleme mit den Leutz hatten.

Bei mir ist die letzten Tage ja nix passiert, aber die Australier und Pete sind heute wieder eingekehrt. Sie hatten keine Erlaubnis bekommen und es ohne probiert herauszukommen. Ausgerechnet ueber die Nordostroute, knapp an der afghanischen Grenze entlang. Das war wohl gar nicht angeneh. Erst recht als sie dann nachts ueberall geballer (auf tieffliegende Flugzeuge?) und Bomben (angeblich von Drohnen) gehoert haben. Schade, das haett ich eigentlich gern auch erlebt. Und auch gerne selbst gehoert. Waer nicht das erstemal das jemand ein Feuerwerk missversteht. Aber ich waer nicht so lebensmuede gewesen die Nordroute zu waehlen. Nun. Pete hat die Schnauze voll und nimmt morgen den Zug nach Lahore. Die Australier und ich versuchen morgen mal wieder die Provinz-Genehmigung zu bekommen. Wenn ich die nicht erhalte, fahr ich mit dem Zug...

Die halbe Stadt stinkt nach verfaultem Wasser. Auch wenn es nie regnet sind grosse Teile der Stadt mit Abwasser ueberspuelt.

Security und Politisches Motto

Kinderspielplatz

Die Stadt erwacht wieder nach dem Eid Festival

Stuetzraeder

Jeder Bus ist hier ein Kunstwerk! Davon werde ich gerne noch mehr Fotos machen.

Pete und Mikyume im Fahrradshop
Petes Fahrrad hatte einiges Abbkommen als es an den Australischen Truck geschnallt war.

Campingkocher an der Tanke auffuellen. Der Typ glotzt nur auf den Zaehler und der Sprit spritzt ihm um die Ohren...

Linksverkehr

Kolonialbahnhof

Kanalisation

Stau

Niklas mit Fan - der Kellner wollte so gern mit uns fotografiert werden


Erst kommt der Zuckerrohr in die Asbach-Uralt Maschiene
und dann in meinen Bauch! Habe seit Assuan keinen Zuckersaft mehr bekommen...

Hotelidylle, die Zimmer sehen nicht ganz entsprechend aus
Aber es ist dennoch eine Oase der Ruhe in der Motoren- und Hupenstadt.


Noch mehr Fans
Feiertag - diese Strasse gehoert eigentlich zum Basar und es gibt kein Durchkommen 

Hoffentlich werden die Kids nicht genauso behandelt...

Arbeitsresultat

Frankfurt hat nen Techno-Boot - Quetta hat einen Techno-Goat! und der fiel am Samstag dem jaehrlichen Eid-Festival zum Opfer. Anstelle von Isaak. Das ist doch ein Deal.

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Motto - ohne Worte!