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Dienstag, 16. Oktober 2012

Themenpost: Shopping

Shopping ist ja nicht gerade meine Spezialdisziplin, aber gerade durch die angebotenen und nachgefragten Produkte laesst sich schon viel ueber eine Gesellschaft und deren Wirtschaft sagen.

Das Shoppingerlebnis beginnt fuer die meisten Touristen mit dem Geldwechsel. Aufgrund der Sanktionen gibt es keinen Interbanken Geldtransfer zwischen Westlichen Banken und iranischen Banken. Somit fallen Kreditkarte und Travellercheques aus. Nur Bargeld lacht. Anscheinend weiss das noch nicht einmal jeder Touri, ich habe von einem jungen Englaender gehoert, der ueber die Grenze gekommen ist und erst und erstmal Geld abheben wollte. Bei seiner Bank in England habe man ihm versichert, dass man mit der Karte weltweit an Geld kommen wuerde...

Also muss zunaechst abgeschaetzt werden, wieviele Taler brauche ich denn hier. Wieviele Taler brauche ich wenn ich oder das Bike krank werden? Und dann kommt man ueber die Grenze und aufgrund der Inflation und einem nicht vorhandenen offiziellen Devisenmarkt bieten einem die Schwarzhaendler an der Grenze 60% mehr an, als man im Vortag im Internet recherchiert hat. Im Verlauf der Reise stellt man fest, dass es noch deutlich besser geht. Die Inflation betraegt ein enormes Mass von grob 25% p.a.
Damit leiden alle Iraner, die etwas Geld auf der hohen Kannte haben und solche die versuchen unter den ohnehin schon schwierigen Verhaeltnissen etwas Import und Export zu betreiben.

Ansonsten gibt es hier nach wie vor eine enorme Bazaarkultur. Das heisst. Ein Einzelhaendler hat ca. 12qm Verkaufsflaeche und spezialisiert sich auf irgendwas. Verkauefer sind so gut wie nur Maenner. Auch Damenhandtaschen oder Damenbademode wird hier oft von Maennern verkauft. Ich haette gern ein Foto davon gemacht...

Shoppingcenter gibt es nur ganz ganz selten und sind selbst eigentlich auch wieder in kleine Shops unterteilt. Unsere grossen Marken findet man hier nur in Laeden, in denen ich nicht einschaetzen kann, ob sie echt sind oder nicht. Im Zweifel wohl eher nicht.

Dadurch, dass es keine Grossen Laeden gibt, ist die Vielfalt der Produkte ziemlich begrenzt. Den bei den kleinen Shops wiederholt sich der Krams schneller mal. Jeder will die sich gut verkaufenden Produkte im Laden haengen haben.

Aufgrund der Inflation und dem damit enorm fallenden Rial sind die Produkte fuer mich hier alle schoen guenstig. Dennoch kommt kein Kaufrausch ueber mich, da dies hier fast alles Chinaqualitaet ist und oft auch nicht (mehr) unserer Mode entspricht.

Alkohol und Drogen sind im gesamten Land strikt verboten, werden aber unter der Hand doch vorsichtig vertrieben.

Telefonieren und tanken ist saubillig.

1 Kommentar:

  1. hast Du Dich denn mit einer neuen SD-Karte eindecken koennen?

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