Besten Dank für die vielen Kommentare per Blog, Mail und Fratzenbuch! Das ist Motivation in digitaler Form für mich und die konnte ich heute echt gebrauchen!
Der gestrige Tag ist blogfrei geblieben. Wieso? Ich habe ihn gänzlich der Straße gewidmet, und bereue es. Zum einen, weil es nun schon wieder so viel gibt, dass ich hier noch nicht festgehalten habe. Zum anderen haben die 12 Stunden Kampf (davon 3 im Dunkeln) deutliche Spuren hinterlassen. Die Sehnen meiner Finger waren heute Morgen steiff und taten bis nach der heissen Dusche beim greifen weh. Die Schultern sind übelst verspannt. Und meine Motivation war heute morgen auch ziemlich verkümmert.
Nun, dennoch gab es gestern viele kleine spannende Begegnungen: Z.B. schon beim Frühstück. Der einzige der in der Kaschemme in Kurdenhochburg Sanadaj Englisch konnte, war ausgerechnet Benjamin, der für Zimmer aufräumen und Frühstücksbuffet zuständig war. Dass die Zimmerpreise übelst überteuert waren versicherte mir beim Frühstück auch ein anderer Gast aus Esfahan. Jedenfalls, mit Ben habe ich gern gequatscht und dann kam auch wieder die Story Kurden und Deutsche sind ja verbandelt und er wuerde ja ohnehin Deutschland lieben. "Echt, was denn daran?" - "Na den Hitler! Kennst du Adolf Hitler?" - "Nicht persönlich aber natuerlich kenne ich ihn. In Deutschland hat der aber nicht mehr viele Fans!" -"So? Warum nicht? Das war doch ein großer Herrscher..." - und bei dem Punkt schwenkte ich das Thema um, denn ich war zu gerädert, um die gleich folgenden Ausführungen zu den "Errungenschaften" in den KZs einzufangen oder gar das ganze mit etwas Blödsinn zu überspielen, denn er war ja Oesterreicher...
Ich bin etwas nach 9 losgekommen. Die Rüstzeit nimmt schon Zeit in Anspruch, gerade wenn ich mein ganzes Geraffel in 2 Staffelläufen bis zum öffentlichen Parkplatz schleppen muss. Dort aber auch wieder ne originelle Szene. Andere Parker kamen zu mir und versuchten mit weniger als 2 Vokabeln in einer gemeinsamen Sprache eine freundliche Diskussion anzufangen. Sie sind sehr neugierig und mir tut es echt leid, dass ich die meisten Fragen, und wahrscheinlich auch die spannendereren, weder verstehe noch beantworten kann. Aber dann fragt mich ein kleiner Typ mit Vollbart etwa 40 Jahre, ob ich denn wüsste, , wo ich hier sei. "in Sanandaj!" - "Yes" sagte er mit seiner unglaublich tiefen Stimme die schon an die mongolischen Rachensänger errinert "in KURRRDESTAAAAAAAN!!!!" und die anderen stimmte nickend und sabbelnd zu. Davon haette ich gern ne Tonaufnahme gemacht. Die Typ gehört ins Radio!
Dann kamen 700km Landstrasse, größtenteils einspurig. Mit LKWs, die teils nur 40 fahren und viel Gegenverkehr. Die LKWs rußen einen Dreck raus, dass ich mich dahinter fühle, alswürdeich den Krebs Häppchenweise in mich reinfressen. An Raststätten und beim Tanken war ich regelmäßig der Held und ich konnte immer rumfragen, welche Route die anderen nach Esfahan fahren: es gab 3 Alternativen, die alle nicht optimal waren und ich hatte die Hoffnung, dass es mittlerweile Abkürzungen gibt, die auf meinen Karten noch nicht drauf sind. Im Endeffekt habe ich mich an den Straßenschildern orientiert und damit mit Sicherheit NICHT die kürzeste Route gefunden. Vor einem Shop habe ich kurz angehalten, weil ich nen Tee trinken wollte. Ich war noch nicht mal abgestiegen, da lädt mich der Kassierer zu seinem Tee aus der Thermoskanne ein, als hätte er es geahnt. Nachher malt mir sein Kumpel eine "280km" auf seine Hand und sagt "Esfahan" Ich atme etwas auf, dann gibt es doch eine Abkürzung. Und tatsaechlich, 2 km später steht auf dem Schild Esfahan 280km. Ich jubelte in meinen Helm hinein, hielt mich an die Richtungsangaben und war frohen Mutes heute Abend doch noch Esfahan zu erreichen. (Den ganzen Tag über war ich hin und hergerissen, wie lange ich mich quälen soll). 60Km kam kein Schild (aber auch keine nennenswerte Abfahrt oder Kreuzung) dann stand auf dem Schild Esfahan 325km! Ich kotzte in meinen Helm. Nun kamen nur noch Pampakäffer und mein größter Anreiz noch heute Abend Esfahan zu erreich lag darin, dort zu waschen. Vor allem meine Klamotten.
Zähne zusammengebissen, und als es Dunkel wurde auch vor Kälte. Ich habe alles angezogen was unter den Anzug passt, dann ging es.
Auch die Schilder nach Esfahan rein (Ich glaub 600T Einwohner, 1500 Höhenmeter) führten über einen Aberwitzigen Umweg - vor allem im Nachhinein betrachtet.
In der Stadt habe ich, mich noch zusammengerissen und erst beim 3ten Hotel zugeschlagen, dass mich aber auch wirklich glücklich macht. Ungefähr 3 Sterne, Tiefgarage für mein Bike, für etwa 15Euro. Alles zusätzliche wie Abendbuffet, Minibar, Waschen gibts für nen hohlen Zahn.
Im Fernsehen kam Dortmund gegen Man City, das tat gut, auch wenn der Drecks-Balotelli das Ergebnis echt nicht mehr hätte verfällschen müssen.
Der gestrige Tag ist blogfrei geblieben. Wieso? Ich habe ihn gänzlich der Straße gewidmet, und bereue es. Zum einen, weil es nun schon wieder so viel gibt, dass ich hier noch nicht festgehalten habe. Zum anderen haben die 12 Stunden Kampf (davon 3 im Dunkeln) deutliche Spuren hinterlassen. Die Sehnen meiner Finger waren heute Morgen steiff und taten bis nach der heissen Dusche beim greifen weh. Die Schultern sind übelst verspannt. Und meine Motivation war heute morgen auch ziemlich verkümmert.
Nun, dennoch gab es gestern viele kleine spannende Begegnungen: Z.B. schon beim Frühstück. Der einzige der in der Kaschemme in Kurdenhochburg Sanadaj Englisch konnte, war ausgerechnet Benjamin, der für Zimmer aufräumen und Frühstücksbuffet zuständig war. Dass die Zimmerpreise übelst überteuert waren versicherte mir beim Frühstück auch ein anderer Gast aus Esfahan. Jedenfalls, mit Ben habe ich gern gequatscht und dann kam auch wieder die Story Kurden und Deutsche sind ja verbandelt und er wuerde ja ohnehin Deutschland lieben. "Echt, was denn daran?" - "Na den Hitler! Kennst du Adolf Hitler?" - "Nicht persönlich aber natuerlich kenne ich ihn. In Deutschland hat der aber nicht mehr viele Fans!" -"So? Warum nicht? Das war doch ein großer Herrscher..." - und bei dem Punkt schwenkte ich das Thema um, denn ich war zu gerädert, um die gleich folgenden Ausführungen zu den "Errungenschaften" in den KZs einzufangen oder gar das ganze mit etwas Blödsinn zu überspielen, denn er war ja Oesterreicher...
Ich bin etwas nach 9 losgekommen. Die Rüstzeit nimmt schon Zeit in Anspruch, gerade wenn ich mein ganzes Geraffel in 2 Staffelläufen bis zum öffentlichen Parkplatz schleppen muss. Dort aber auch wieder ne originelle Szene. Andere Parker kamen zu mir und versuchten mit weniger als 2 Vokabeln in einer gemeinsamen Sprache eine freundliche Diskussion anzufangen. Sie sind sehr neugierig und mir tut es echt leid, dass ich die meisten Fragen, und wahrscheinlich auch die spannendereren, weder verstehe noch beantworten kann. Aber dann fragt mich ein kleiner Typ mit Vollbart etwa 40 Jahre, ob ich denn wüsste, , wo ich hier sei. "in Sanandaj!" - "Yes" sagte er mit seiner unglaublich tiefen Stimme die schon an die mongolischen Rachensänger errinert "in KURRRDESTAAAAAAAN!!!!" und die anderen stimmte nickend und sabbelnd zu. Davon haette ich gern ne Tonaufnahme gemacht. Die Typ gehört ins Radio!
Dann kamen 700km Landstrasse, größtenteils einspurig. Mit LKWs, die teils nur 40 fahren und viel Gegenverkehr. Die LKWs rußen einen Dreck raus, dass ich mich dahinter fühle, alswürdeich den Krebs Häppchenweise in mich reinfressen. An Raststätten und beim Tanken war ich regelmäßig der Held und ich konnte immer rumfragen, welche Route die anderen nach Esfahan fahren: es gab 3 Alternativen, die alle nicht optimal waren und ich hatte die Hoffnung, dass es mittlerweile Abkürzungen gibt, die auf meinen Karten noch nicht drauf sind. Im Endeffekt habe ich mich an den Straßenschildern orientiert und damit mit Sicherheit NICHT die kürzeste Route gefunden. Vor einem Shop habe ich kurz angehalten, weil ich nen Tee trinken wollte. Ich war noch nicht mal abgestiegen, da lädt mich der Kassierer zu seinem Tee aus der Thermoskanne ein, als hätte er es geahnt. Nachher malt mir sein Kumpel eine "280km" auf seine Hand und sagt "Esfahan" Ich atme etwas auf, dann gibt es doch eine Abkürzung. Und tatsaechlich, 2 km später steht auf dem Schild Esfahan 280km. Ich jubelte in meinen Helm hinein, hielt mich an die Richtungsangaben und war frohen Mutes heute Abend doch noch Esfahan zu erreichen. (Den ganzen Tag über war ich hin und hergerissen, wie lange ich mich quälen soll). 60Km kam kein Schild (aber auch keine nennenswerte Abfahrt oder Kreuzung) dann stand auf dem Schild Esfahan 325km! Ich kotzte in meinen Helm. Nun kamen nur noch Pampakäffer und mein größter Anreiz noch heute Abend Esfahan zu erreich lag darin, dort zu waschen. Vor allem meine Klamotten.
Zähne zusammengebissen, und als es Dunkel wurde auch vor Kälte. Ich habe alles angezogen was unter den Anzug passt, dann ging es.
Auch die Schilder nach Esfahan rein (Ich glaub 600T Einwohner, 1500 Höhenmeter) führten über einen Aberwitzigen Umweg - vor allem im Nachhinein betrachtet.
In der Stadt habe ich, mich noch zusammengerissen und erst beim 3ten Hotel zugeschlagen, dass mich aber auch wirklich glücklich macht. Ungefähr 3 Sterne, Tiefgarage für mein Bike, für etwa 15Euro. Alles zusätzliche wie Abendbuffet, Minibar, Waschen gibts für nen hohlen Zahn.
Im Fernsehen kam Dortmund gegen Man City, das tat gut, auch wenn der Drecks-Balotelli das Ergebnis echt nicht mehr hätte verfällschen müssen.
Tja, schade, irgendwie funktioniert der Fotoupload nicht mehr, da gibts wohl nur 2 Bilder...
Tja, der Adolf! Immer gut für die Völkerverständigung ... ;-)
AntwortenLöschenKlingt alles echt abenteuerlich, alter Freund ... danke für die Eindrücke! Und was die Sprache angeht, hast Du's noch schwerer als ich: Hier sprechen die meisten ganz gut Englisch ...
Greeeeeeeeeeeeeeeetz! ;-)